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Sanddornliebe & InselglückOverlay E-Book Reader

Sanddornliebe & Inselglück

Ein Norderney-Liebesroman | Rita Roth


2019 Bookrix
CXCVIII Seiten
ISBN: 978-3-7438-6001-8

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€ 4,99

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Kurztext / Annotation
Wo dein Herz ist, wird auch dein Anker sein ... Liebesschlösser, Listen und Sprüche für alle Lebenslagen gehören ebenso zu Julie-Marie Sommer, wie das Signal kurz-kurz-lang, zum Leuchtturm von Norderney. Die Physiotherapeutin ist in die ostfriesische Insel mit den weiten Stränden und den traumhaften Sonnenuntergängen verliebt - aber auch in Sven. Allen Vorsätzen zum Trotz schenkt sie dem attraktiven Berufsschullehrer ihr Herz und zieht zu ihm. Bei ihrem Umzug geht ein Spiegel zu Bruch, was bekanntlich nicht gerade Glück verheißt. Julie lacht zunächst darüber, doch dann... Leserstimmen: Eine zauberhafte und witzige Inselromanze. Man fühlt sich beim Lesen, als wäre man live auf der wundervollen Insel Norderney dabei.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

2. Kapitel

Meine Wäsche stapelte ich ordentlich gefaltet in die Fächer des Kleiderschranks, die Sven für mich frei geräumt hatte. Ich bildete mir ein, den Duft meiner Vorgängerin, den Duft von Charlotte in den Schubladen und Regalböden zu riechen. Er hing darin fest. Es war ein ungewöhnlich wilder und zugleich zarter Duft, der mir in die Nase stieg und sich in meinem olfaktorischen Gedächtnis festsetzte. Es war nicht unangenehm, aber fremd. So, als würde sie mich überallhin begleiten. Ich hatte nicht vor, mich eingehender damit zu beschäftigen, aber es war da, auch noch, als ich mich auf den Weg zur Arbeit machte.

»Bestell Trude einen schönen Gruß von mir. Frag sie mal, wo wir hier einen neuen Spiegel bekommen. Sie weiß das bestimmt.«

»Richte ich gern aus, da wird sie sich freuen. Sie hat gestern schon nach dir gefragt. Leider hatten wir keine Zeit zum Quatschen. Aber ihr Interesse an dir hat nicht nachgelassen.«

Mit einem Kuss, der nach Spekulatius schmeckte, verabschiedete ich mich, stürmte an Onno Fokken vorbei, der seine Mülltonne an die Straße stellte, und grüßte den alten Knaben gut gelaunt. Wie der sich darüber freute! Wieder eine gute Tat, dachte ich, zog mir die Mütze tief in die Stirn, setzte zu einem kleinen Sprint an und schaffte es, pünktlich an meinem Arbeitsplatz zu sein.

»He! Julie.« Trude begrüßte mich so, wie die Einheimischen sich untereinander grüßen. Geschmeichelt nahm ich es zur Kenntnis.

»Deine Augen glänzen ja heute wie Kugeln am Weihnachtsbaum. Ist wohl gestern noch ein netter Abend gewesen?« Trude faltete wieder einmal Handtücher. Immer, wenn sie dieser Tätigkeit nachging, konnte ich mich auf seltsame Fragen einstellen.

»Hmm, ja«, strahlte ich sie an. »Ich soll dich auch schön grüßen von meinem Schatz. In den nächsten Tagen will er selbst bei uns vorbeischauen und dir einen guten Rutsch wünschen.«

»Das soll er mal machen. Er hat noch gar keine Massagetermine gebucht.«

»Er will sie persönlich mit dir absprechen, hat er gesagt, als ich ihm vorgejammert habe, wie ausgebucht wir sind.«

»Der alte Schlawiner! Jedes Jahr das gleiche Spiel. Aber ich kenne ja meine Pappenheimer. Für Dr. Arends habe ich vielleicht noch ein winziges Zeitfenster offen.«

»Das ist ja die reinste Kungelei! Ach ja, noch was. Weißt du, woher wir ein neues Glas für einen Spiegel bekommen? Hast du einen guten Tipp für mich?«

»Sieh du erstmal zu, dass du dich um deinen nächsten Kunden kümmerst. Ich sag dir nachher Bescheid.« Trude klatsche mit der flachen Hand auf einen Stapel flauschiger Frotteehandtücher und zeigte auf die Tür.

Meine nächste Kundin, hier sprach man nicht von Patienten, kam mir irgendwie bekannt vor. Bei den vielen Menschen, mit denen ich tagtäglich zu tun hatte, war es kein Wunder, dass ich sie nicht sofort einzuordnen wusste. Elfriede Brunner, der Name sagte mir nichts.

Bereit, sich Gutes tun zu lassen, rekelte sie sich auf der Liege, steckte die Nase durch die Öffnung im Kopfteil und plapperte schon munter drauflos, während ich noch das Lavendelöl in meinen Händen anwärmte.

»Wir begehen ja jetzt die magische Zeit der Raunächte«, säuselte sie entspannt und weihte mich zwanzig Minuten lang in diverse Bräuche und Erkenntnisse ein. Sie erklärte mir, dass die Nächte zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige, am sechsten Januar, Symbolkraft besäßen. »Ich schreibe meine Träume auf und pflege gewisse Rituale. Immerhin steht jede dieser Nächte für einen Monat des neuen Jahres. Und was die Träume mir verschlüsselt mitteilen, das wird sich in dem zugehörigen Monat erfüllen.«

So ganz verstand ich nicht, wovon sie sprach.

»Ist ja interessant«, pflichtete ich ihr bei und dachte mit einem zufriedenen Lächeln an die letzte Nacht mit Sven zurück. Mehrmals am Tag würde ich demzufolge in dem Monat leidenschaftlichen Sex haben. Wie