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Familie mit Herz 39Overlay E-Book Reader

Familie mit Herz 39

Das Glück hat tausend Sommersprossen | Charlotte Vary


2019 Bastei Entertainment
Auflage: 1. Auflage
64 Seiten; ab 16 Jahre
ISBN: 978-3-7325-7594-7

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Kurztext / Annotation

Das Glück hat tausend Sommersprossen
Wie Tamara ihren Papi verheiratet

Tamara zieht das Näschen kraus, und all die goldenen Tüpfelchen beginnen einen lebhaften Tanz. Schon wieder so eine Tussi!, denkt sie. Dass Papi aber auch nicht kapiert, wie ich mir meine neue Mami vorstelle: Lieb muss sie sein, und nicht bloß schön und jung! Zeit muss sie haben, und nicht bloß Ermahnungen aussprechen!
Unentwegt denkt Tamara darüber nach, wie dieses Problem zu lösen ist. Und dann hat sie die zündende Idee ...

Manchmal brauchen die Erwachsenen Nachhilfe in der Liebe. So sieht das auch Tamara, die ahnt, dass aus ihrer Traum-Familie nichts wird, wenn sie nicht selbst eingreift. Sie will jedenfalls nichts mehr dem Schicksal überlassen.
Mit viel Herz und Humor erzählt Ihnen Charlotte Vary diese berührende Geschichte, um Tamara und ihren Papi und die Suche nach dem großen Glück.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Tammi hockte auf ihrem Bett wie ein Häufchen Unglück und schluchzte zum Steinerweichen. Ihr sommersprossiges Gesichtchen unter dem verstrubbelten roten Haar war erhitzt und in Tränen gebadet. Immer, wenn Pammi sich ihr näherte, warf sie sich aufheulend in den zerknautschten Kissenberg zurück und zog die Decke über die Ohren.

Pammi hob schließlich seufzend die Schultern.

»Also, ich finde es absolut blöd, dass du mir nicht sagen willst, was dir fehlt«, meinte sie ärgerlich. »Ich nehme an, du hast dich gestern überfressen, und es ist dir übel. Drei Portionen von den gefüllten Baisers zum Nachtisch und vorher zweimal Ente mit Kartoffelklößen! Ich gehe jetzt in die Küche und lasse Kamillentee für dich aufbrühen! Ist das Beste bei Magenverstimmung, sagt meine Mami.«

Ihre Worte hatten ein erneutes jämmerliches Aufweinen Tammis zur Folge.

»Du redest saudumm daher und hast keine Ahnung!«, stieß sie verzweifelt hervor und wühlte den Kopf noch tiefer unter das Oberbett. »Verschwinde! Geh mir aus den Augen! Ich will allein sein!«

»Das ist der Dank!«, murrte Pammi. »Schmeißt mich einfach raus! Schließlich ist das auch mein Zimmer. Ich hole jetzt jedenfalls die Holst! Soll die sich mit dir rumärgern, du dämliche Ziege!«

Man hätte angesichts dieser Szene nicht geglaubt, dass die beiden Mädchen dicke Freundinnen waren, Tamara Fischer, genannt Tammi, neuneinhalb Jahre alt, und Pamela Munk, Pammi gerufen, und beinahe zehn. Beide waren sie Schülerinnen der Internatsschule Eschenburg und teilten ein Zimmer. Und beide vertrugen sich im Allgemeinen so gut, dass ihre Mitschülerinnen sie Tammi und Pammi, die siamesischen Zwillinge, nannten.

Aber heute schien in diesem glänzenden Apfel einer Mädchenfreundschaft der Wurm zu nagen.

Pammi kam nach Kurzem mit Frau Holst, der Erzieherin, zurück. Die beugte sich über Tammis Bett und befühlte die Stirn des Mädchens.

»Wahrscheinlich etwas Fieber«, stellte sie fest. »Ist dir schlecht?«

Tammi nickte kläglich.

»Sie hat gestern viel zu viel von der Süßspeise gegessen und ...«, wollte Pammi mit wichtiger Miene beginnen. Aber Tammi schnitt ihr gereizt den Redefaden ab.

»Halt doch den Mund! Du hast ja keine Ahnung!«

»Hört auf zu streiten!«, befahl Frau Holst. »Du, Tammi, ziehst dich ordentlich aus und legst dich im Nachthemd ins Bett! Ich komme gleich mit einem Fieberthermometer und Kamillentee zurück.«

»Hab ich dir nicht gesagt, Kamillentee!«, triumphierte Pammi.

Tammi streckte ihr die Zunge heraus, natürlich hinter dem Rücken der Erzieherin.

»Du, Pammi, gehst in den Studiersaal!«, ordnete Frau Holst an. »Es ist höchste Zeit zur Lernstunde.«

Tammi feixte befriedigt, als Pammi mit langer Nase abzog. Frau Holst wandte sich mit einem gewissen Unterton an sie.

»Sag mal, Tammi, ihr schreibt doch nicht etwa zufällig morgen eine Mathearbeit? Oder einen Englischtest?«

Tammi hob zwei Finger ihrer Hand wie zum Schwur.

»Nein. Und in Englisch habe ich ohnehin eine Eins.«

Es klang treuherzig und vorwurfsvoll. Da fühlte man sich sterbenselend und wurde auch noch ungerecht verdächtigt, schulkrank zu sein.

»Schon gut, schon gut«, beschwichtigte Frau Holst. »Also, ich komme gleich zurück!«

Die Kleine war doch gestern und vorgestern beurlaubt, dachte sie, als sie im Arztzimmer nach dem Fieberthermometer suchte. Tammi war bei den Munks zur Hochzeit eingeladen. Pamelas Vater hatte wieder geheiratet, und Tammi und Pammi waren Brautjungfern gewesen.

Natürlich hatte Tammi sich beim Festessen den Magen verdorben, und dann die ganzen Aufregungen! Es war einfach nicht gut, wenn man den Kindern mitten im Schuljahr für solche Gelegenheiten freigab. Sie kamen aus dem gewohnten Rhythmus und reagierten mit allerlei Beschwerden. Und Tammi war trotz ihres kecken Schnabels im Grunde recht sensibel. Na, hoffentlich war es nichts Gefährliches!

Frau Holsts Mie